Markttipps-Ansicht

Schlachtschweinemarkt am Wendepunkt

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Am deutschen und europäischen Schlachtschweinemarkt hat sich die Marktlage eingetrübt. Das Angebot schlachtreifer Tiere nimmt zu, die zudem bei kühleren Temperaturen auch wieder schwerer an die Schlachtstätten geliefert werden. Am Fleischmarkt wird die Nachfrage meist als schwach beschrieben und die Preise beginnen zu bröckeln.

Am deutschen und europäischen Schlachtschweinemarkt hat sich die Marktlage eingetrübt. Das Angebot schlachtreifer Tiere nimmt zu, die zudem bei kühleren Temperaturen auch wieder schwerer an die Schlachtstätten geliefert werden. Am Fleischmarkt wird die Nachfrage meist als schwach beschrieben und die Preise beginnen zu bröckeln. Vor diesem Hintergrund hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) heute ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 10 Cent auf glatt 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurückgenommen. Das war der Erste Rückgang seit Mitte Mai.

 

Laut VEZG haben die Schlachtunternehmen im Vorfeld der Notierung spürbaren Druck für eine Preissenkung gemacht. Neben den unzureichenden Margen im Fleischverkauf wurde von der "roten Seite" auch mit einem zunehmenden Lebendangebot argumentiert, welches bei zu hohen Ankaufspreisen nicht ins Geld zu bringen sei. Erschwerend kam für die Erzeugerseite hinzu, dass mit dem Tag der Deutschen Einheit ein Schlachttag wegfällt und am 5. Oktober die Transportverbote in der niedersächsischen Sperrzone der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aufgehoben werden. Dann stehen einige zehntausend zusätzlicher Schweine zur Vermarktung an.

 

In anderen Ländern der Europäischen Union ist die Marktentwicklung ähnlich. Es kommt mehr Druck auf, weil jahreszeitlich das Schlachtschweineangebot zunimmt, während der Fleischmarkt aufgrund der inflationsbedingt schwindenden Kaufkraft der Verbraucher nicht rund läuft. In Belgien gaben die Schlachtschweinepreise bereits in der vergangenen Woche nach und werden es diese Woche noch einmal tun. Auch in den Niederlanden ist mit einer Senkung der Ankaufspreise der Schlachtunternehmen zu rechnen. In Frankreich und Spanien wird genau auf die deutsche Notierung geschaut. Möglicherweise können sich die Schlachtschweinenotierungen in den beiden Ländern noch eine Woche halten, aber auch dort drängen die Schlachtunternehmen bereits auf eine Korrektur nach unten. AgE

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