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Rindfleischexporte historisch niedrig

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Die Rindfleischausfuhren Australiens sind im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten zurückgegangen. Wie aus vorläufigen Außenhandelsdaten hervorgeht, wurden 2022 nur noch 854 590 t frisches und gefrorenes Rindfleisch in Versandgewicht exportiert; das waren 33 090 t oder 3,7 % weniger als im Jahr davor.

Die Rindfleischausfuhren Australiens sind im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten zurückgegangen. Wie aus vorläufigen Außenhandelsdaten hervorgeht, wurden 2022 nur noch 854 590 t frisches und gefrorenes Rindfleisch in Versandgewicht exportiert; das waren 33 090 t oder 3,7 % weniger als im Jahr davor. In den beiden Jahren 2021 und 2020 waren die internationalen Rindfleischverkäufe Australiens bereits um jeweils rund 15 % eingebrochen. Nun liegen sie auf dem niedrigsten Niveau seit 2003, als die Krise um die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) die internationale Nachfrage einbrechen ließ.

 

Der Rückgang der australischen Rindfleischexporte um rund ein Drittel innerhalb von drei Jahren ist weniger durch die Folgen der Corona-Pandemie bedingt, sondern vielmehr durch das geringe Schlachtviehangebot. Die Rinderbestände hatten infolge vorheriger Dürren 2020 einen Tierpunkt erreicht und werden nun bei besserer Futtergrundlage erst wieder aufgebaut. Auch Unwetterfolgen und der Arbeitskräftemangel haben laut Analysten zusammen mit den stark gestiegenen Schlachtrinderpreisen den Export zuletzt gebremst. Für 2023 wird jedoch damit gerechnet, dass die Marke von 1 Mio t bei der Ausfuhr von Rindfleisch wieder überschritten wird.

 

Wichtigster Rindfleischkunde Australiens war im vergangenen Jahr erneut Japan mit einer abgenommenen Menge von 214 300 t; allerdings ging die dorthin verschiffte Menge gegenüber 2021 um 8,3 % zurück. Experten führten dies auf wettbewerbsfähige Angebote aus den USA zurück, die aufgrund der Dürre durch vermehrte Schlachtungen ein großes Angebot hatten. Die Lieferungen in die USA selbst gerieten ebenfalls ins Stocken und nahmen um 7,8 % auf 133 930 t ab. Zudem wurde mit Rückgängen von jeweils mehr als 12 % deutlich weniger Ware nach Indonesien und auf die Philippinen verkauft.

 

Beim zweitwichtigsten Abnehmer Südkorea hielt sich das Minus mit 2,6 % auf 160 730 t dagegen in Grenzen. Als eines der wenigen Länder wies China mit 6,6 % auf 158 090 t einen Zuwachs beim Rindfleischbezug aus Australien auf. In den Jahren zuvor war die Handelsdynamik jedoch spürbar abgekühlt; vor drei Jahren importierte die Volksrepublik noch gut 300 000 t Rindfleisch aus "Down Under". Politische Streitigkeiten hatten danach zu Einfuhrverboten für mehrere australische Anbieter geführt. AgE/dw

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