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Raiffeisenverband rechnet mit globaler Unterversorgung

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Von einer weltweiten Unterversorgung von Mais im Vermarktungsjahr 2021/22 geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) inzwischen aus. "Die Erntemenge liegt unter der Nachfrage", erklärte DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler heute in Berlin. Mais sei für die Versorgung von Mensch und Tier von immenser Bedeutung.

Von einer weltweiten Unterversorgung von Mais im Vermarktungsjahr 2021/22 geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) inzwischen aus. "Die Erntemenge liegt unter der Nachfrage", erklärte DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler heute in Berlin. Mais sei für die Versorgung von Mensch und Tier von immenser Bedeutung. Sein Anteil an der globalen Getreideernte liege bei über 50 %.

 

Mit Blick auf die von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegte Erntebilanz 2022 stellte Seedler fest, dass die schlechten Erträge beim Körnermais, die dürrebedingt weit hinter den Erwartungen zurückblieben, das Gesamtergebnis belasteten. Auch in anderen wichtigen Anbaugebieten Europas und der Welt leide diese Getreideart unter widrigen Wetterbedingungen.

 

Damit es in den kommenden Monaten insbesondere beim Mais zu keinen zusätzlichen, transportbedingten Versorgungsengpässen komme, sei der Handel auf eine leistungsfähige Logistik angewiesen, betonte Seedler. Diese sei weiterhin knapp und teuer. Belastend sei, dass Binnenschiffe wegen der extrem niedrigen Wasserstände in Mitteleuropa kaum noch fahren würden.

 

Die Getreidelager könnten nur dann wieder gefüllt werden, wenn die nächste Ernte gute Ergebnisse bringe, stellte der DRV-Getreidemarktexperte klar. Der Raiffeisenverband begrüße daher ausdrücklich, dass Bundesminister Özdemir die EU-Regelung zur verpflichtenden Stilllegung von 4 % der Ackerflächen im Jahr 2023 aussetzen wolle. "Dadurch können knapp 500 000 ha mit einem Ertragspotential von mehr als 3 Mio t in der Produktion bleiben", stellte Seedler fest. Dies sei für die Sicherung der Versorgung "uneingeschränkt sinnvoll". AgE

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