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Pariser Raps- und Weizenfutures weiter auf Rekordkurs

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Der vordere Matif-Weizenfuture hat gestern erstmals die Linie von 300 Euro/t nach oben durchbrochen, während der Rapskontrakt mit Fälligkeit im Februar 2022 die Marke von 700 Euro/t knackte und in der Spitze für 712,50 Euro/t gehandelt wurde. Das war ein neuer Rekord. Bis heute Mittag gegen 12.00 Uhr fiel der Kurs zwar auf 701 Euro/t zurück; das waren aber noch 16,25 Euro/t oder 2,4 % mehr als der Abrechnungskurs von vergangenem Freitag.

Analysten begründeten die feste Entwicklung der Rapsterminpreise mit den positiven Vorgaben aus Chicago den Sojabohnenmarkt betreffend als Reaktion auf den am Dienstag veröffentlichten Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum internationalen Ölsaatenmarkt. Die Washingtoner Experten setzten ihre Schätzung für die zurzeit laufende Bohnenernte im eigenen Land ertragsbedingt um 630 000 t auf 120,43 Mio t herab. Deshalb senkten die Fachleute auch ihre Voraussage für die US-Sojaexporte 2021/22 um 1,09 Mio t auf 55,79 Mio t. Außerdem wurde die Prognose für die argentinische Sojaernte um 1,5 Mio t auf 49,5 Mio t nach unten korrigiert. Die Bohnenausfuhren 2021/22 aus dem "Land der Gauchos" sieht das USDA jetzt bei nur noch 5,35 Mio Euro; im Oktober waren noch 1 Mio t mehr erwartet worden.

Unterdessen wurde der Matif-Weizenfuture zur Lieferung im Dezember 2021 gestern in der Spitze für 300,50 Euro/t gehandelt. Dies war der bislang höchste Kurs für Dezemberkontrakte, die im Juli 2013 eingeführt wurden. Heute gegen 12.00 Uhr notierte das Papier zwar "nur noch" bei 298,25 Euro/t; gegenüber dem Abrechnungskurs vor sieben Tagen bedeutete das aber noch ein Plus von 10,50 Euro/t oder 3,6 %. Unterdessen verteuerte sich der Weizenfuture zur Lieferung im März 2022 auf 292,75 Euro/t und näherte sich damit weiter seinem im September 2007 markierten Rekordstand von 302,50 Euro/t.

Die feste Entwicklung am Weizenterminmarkt fußt nach Aussage von Marktexperten unter anderem auf der Spekulation, dass die Nachfrage nach EU-Weizen am Weltmarkt noch umfangreicher ausfallen dürfte als bislang erwartet. Auslöser dafür war die Ankündigung des russischen Landwirtschaftsministeriums, die Getreideexporte bei einer weiteren Verteuerung dieser Produkte möglicherweise noch deutlicher einzuschränken als bisher geplant. AgE

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