Markttipps-Ansicht

Matif-Weizen wegen möglicher Versorgungsengpässe teurer

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   markttipps

Die zunehmende Unsicherheit über Lieferungen von Schwarzmeerweizen hat die Kurse an der Pariser Weizenterminbörse weiter nach oben getrieben. Der vordere Kontrakt mit Fälligkeit im März 2022 verteuerte sich dort heute Morgen in der Spitze auf 282,75 Euro/t. Bis gegen 14.00 Uhr verbilligte sich das Papier zwar wieder auf 275,75 Euro/t; das waren aber noch 3 Euro/t mehr als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Der Weizenfuture zur Lieferung im Dezember 2022 legte zunächst auf bis zu 270 Euro/t zu und gab dann auf 266 Euro/t nach. Das bedeutete gegenüber dem Abrechnungskurs von vergangener Woche aber immer noch ein Plus von gut 3 Euro/t.

Rückenwind erhielten die Preise vor allem durch die weitere Zuspitzung des Konfliktes um die Ukraine. Nach Einschätzung von Marktfachleuten wird die EU bei einem kriegsbedingten Ausfall von Weizenexporten aus dem Schwarzmeerraum wahrscheinlich die erste Wahl wichtiger Importeure für Ersatzlieferungen sein. Allerdings werde russischer und ukrainischer Weizen zurzeit weiterhin "aggressiv" und zu sinkenden Preisen am Weltmarkt angeboten. Zumindest kurzfristig müsse die EU von dort mit einer anhaltend starken Konkurrenz rechnen, hieß es.

Derweil berichtete gestern das Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der EU-Kommission von Dürre im Mittelmeerraum. Am stärksten betroffen seien Südportugal, Südspanien, Südostfrankreich und Nordwestitalien. Außerdem verzeichneten die Brüsseler Experten für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Norddeutschland, Westpolen und Dänemark. Wenn diese Anomalie andauere, könnte dies zu einem erhöhten Schädlingsdruck bei den Ackerkulturen führen. Schließlich warnte das MARS, dass die Frosttoleranz der Pflanzen unter anderem in Deutschland nur unterdurchschnittlich ausgebildet sei. AgE

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