Markttipps-Ansicht

Matif-Agrarfutures rutschen weiter ab

|   markttipps

Die Agrarfutures in Paris haben sich nach der Verlängerung des Grain Deals zur Lieferung von Agrarprodukten aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen weiter verbilligt. Im Einzelnen rutschte der vordere Matif-Weizenfuture mit Fälligkeit im Mai 2023 heute Morgen auf 255,75 Euro/t und damit auf den niedrigsten Wert seit Mitte Februar vergangenen Jahres.

Die Agrarfutures in Paris haben sich nach der Verlängerung des Grain Deals zur Lieferung von Agrarprodukten aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen weiter verbilligt. Im Einzelnen rutschte der vordere Matif-Weizenfuture mit Fälligkeit im Mai 2023 heute Morgen auf 255,75 Euro/t und damit auf den niedrigsten Wert seit Mitte Februar vergangenen Jahres. Bis gegen 13.45 Uhr erholte sich der Kurs zwar auf 258,75 Euro/t; das waren aber immer noch 6,75 Euro/t weniger als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag, also vor der Einigung über die Fortsetzung des Abkommens.

 

Gleichzeitig gab der Matif-Frontkontrakt auf Mais auf Ware zur Lieferung im Juni 2023 im Handelsverlauf auf bis zu 251,25 Euro/t nach. Auf diesem Niveau hatte sich der Kurs kurz vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bewegt. Auch für die Pariser Rapsfutures ging es abwärts. Der vordere Maikontrakt 2023 kostete zuletzt 453,75 Euro/t. So viel war für das Papier zuletzt in der ersten Augusthälfte 2021 anzulegen.

 

Russland und die Ukraine hatten am vergangenen Sonntag den Grain Deal zur Lieferung von Agrarprodukten aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen um mindestens 60 Tage verlängert. Nach Angaben des Beobachtungszentrums (JCC) in Istanbul, das zur Überwachung des Abkommens eingerichtet wurde, exportierte die Ukraine seit dem Inkrafttreten im August 2022 bis heute auf dem Seeweg insgesamt 25,25 Mio t an Agrarprodukten. Davon entfielen auf Mais etwa 50 %, auf Weizen 27 % und auf Sonnenblumenschrot 6 %. Außerdem wurden für Sonnenblumenöl und Rapssaat Anteile von 5 % beziehungsweise 4 % verzeichnet. Die restlichen 8 % wurden anderen Agrarprodukten wie Gerste, Sojabohnen, Sonnenblumensaat, Erbsen und Rapsschrot zugerechnet.

 

Etwa 13,9 Mio t oder 55 % der ukrainischen Agrarexporte auf dem Seeweg gingen nach den JCC-Daten in Entwicklungsländer, wovon allein 5,6 Mio t auf China entfielen. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgten Spanien mit 3,3 Mio t, die Türkei mit 2,7 Mio t, Italien mit 1,8 Mio t und die Niederlande mit 1,6 Mio t. Die Bezugsmengen aller anderen Länder bewegten jeweils deutlich unter der Marke von 1 Mio t. AgE/kk

Zurück