Markttipps-Ansicht

Markt trotz Rekorderzeugung überhitzt

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Obwohl die deutsche Holzpelletproduktion im ersten Halbjahr 2022 einen Rekord erreicht hat, kann dies den nach Einschätzung des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) und des Deutschen Pelletinstitutes (DEPI) aktuell "überhitzten" Markt kaum beruhigen. Bereits lange vor dem Ukrainekrieg seien die Produktionskapazitäten kontinuierlich erhöht worden.

Obwohl die deutsche Holzpelletproduktion im ersten Halbjahr 2022 einen Rekord erreicht hat, kann dies den nach Einschätzung des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) und des Deutschen Pelletinstitutes (DEPI) aktuell "überhitzten" Markt kaum beruhigen. Wie der DEPV und das DEPI heute in Berlin mitteilten, belief sich die bundesdeutsche Pelleterzeugung in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 1,757 Mio t; das waren 6,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Bereits lange vor dem Ukrainekrieg seien die Produktionskapazitäten kontinuierlich erhöht worden.

 

Den Durchschnittspreis für Holzpellets in Deutschland beziffern die Berliner Fachleute für Juli auf 507,83 Euro/t; das bedeutet im Vergleich zum Juni eine Verteuerung um 17,7 % und gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 125,5 %. Allerdings sei der auf den Energiegehalt bezogene Preis für Holzpellets von 10,16 Cent/kWh um rund ein Drittel günstiger als der für Heizöl und Erdgas.

 

DEPV und DEPI begründen den jüngsten Preissprung bei den Holpellets unter anderem mit der stark gestiegenen Nachfrage. Auslöser seien auf der einen Seite die Verunsicherung der Verbraucher und der auch durch die Politik motivierten Drang zur Bevorratung. Auf der anderen Seite seien die Rohstoff- und Produktionskosten gestiegen. Wer aktuell keine Pellets benötige, sollte diese Entwicklung nicht durch unnötige Bestellungen weiter anheizen, warnen die Berliner Fachleute. Indes stehe die Versorgung von Neukunden und kritischer Infrastruktur für die Pelletbranche an erster Stelle. Derweil müssten Bestandskunden mit Restmengen im Lager mit längeren Lieferzeiten rechnen, würden aber zur Heizsaison versorgt.

 

Laut DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele kannten Pelletkunden in Deutschland bislang keine großen Preissprünge wie bei Öl und Gas. "Durch die aktuellen Verwerfungen an den Energiemärkten kann aber auch eine Rekordproduktion nach der anderen bei dieser hohen Nachfrage nicht mehr preisdämpfend wirken", erklärte Bentele. In den vergangenen beiden Jahren seien Pellets zudem überdurchschnittlich günstig gewesen. AgE

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