Markttipps-Ansicht

Kursrallye setzt sich fort

|   markttipps

An der Matif hat der Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2022 heute einen neuen Rekordkurs für diese Laufzeiten erreicht. Der Kontrakt kostete gegen 15.30 Uhr in der Spitze 392,50 Euro/t und damit so viel wie noch nie. Der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag wurde damit um 18,25 Euro/t oder 4,9 % übertroffen.

An der Matif hat der Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2022 heute einen neuen Rekordkurs für diese Laufzeiten erreicht. Der Kontrakt kostete gegen 15.30 Uhr in der Spitze 392,50 Euro/t und damit so viel wie noch nie. Der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag wurde damit um 18,25 Euro/t oder 4,9 % übertroffen.

 

Analysten begründeten die weiterhin sehr feste Marktentwicklung zuletzt mit Spekulationen, dass Indien seine Weizenexporte einschränken könnte, um eine ausreichende Verfügbarkeit der Ware zu erschwinglichen Preisen am Binnenmarkt zu gewährleisten. Das Landwirtschaftsministerium in Delhi hatte nämlich am Mittwoch seine Schätzung für die diesjährige Weizenernte im eigenen Land deutlich nach unten korrigiert, und zwar auf 105 Mio t. Zuvor hatten die Beamten noch mit einem Rekordaufkommen von 111 Mio t Weizen gerechnet. Begründet wurde die pessimistischere Einschätzung mit Ertragseinbußen durch die Hitzewelle in den vergangenen Wochen. Der März sei der bislang heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen, hieß es.

 

Im vergangenen Jahr ernteten die Bauern in Indien nach aktuellen Daten des Internationalen Getreiderates (IGC) 109,6 Mio t Weizen und belegten damit auf der Weltrangliste der Weizenerzeugerländer den dritten Platz nach der Europäischen Union und China. Allerdings rangierte das Land unter den wichtigsten Weizenexporteuren lediglich auf dem achten Platz mit schätzungsweise 8,9 Mio t. Nach Angaben des agrardiplomatischen Dienstes (FAS) des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) belieferte Indien von April 2021 bis März 2022 vor allem Bangladesch mit Weizen, gefolgt von Sri Lanka, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indonesien.

 

Allerdings zeigten sich in den vergangenen Wochen auch noch wichtigere Weizenimportländer zunehmend an indischer Ware interessiert, um die kriegsbedingten Ausfälle von Lieferungen aus der Schwarzmeerregion auszugleichen. Wie Marktakteure berichteten, erhielt Indien von Ägypten - dem wichtigsten Käufer Weltmarkt - die Anerkennung als Herkunftsland für künftige Weizenbezüge. AgE

Zurück