Markttipps-Ansicht

Globale Rohmilchproduktion wächst moderat

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   markttipps

Trotz relativ hoher Notierungen für Milchprodukte am Weltmarkt dürfte im kommenden Jahr die globale Rohmilcherzeugung erneut nur moderat wachsen. Davon geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner aktuellen Prognose zum Weltmilchmarkt aus. Die Washingtoner Analysten erwarten, dass die führenden Milchproduzenten der Welt ihre Erzeugung gegenüber 2021 insgesamt um rund 5,29 Mio t oder 1,0 % auf 549,4 Mio t ausdehnen werden. Im laufenden Jahr dürfte der Zuwachs bei etwa 4,5 Mio t oder 0,8 % liegen.

Am stärksten soll 2022 dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge die Kuhmilcherzeugung in Indien zulegen, und zwar um 2 Mio t auf 98,0 Mio t. Da das Land aber beim Welthandel kaum eine Rolle spielt, hat das global gesehen kaum Auswirkungen. Für die EU-27 als weltweit größten Erzeuger erwarten die US-Experten einen Produktionsanstieg gegenüber 2021 um 0,7 % auf 146,7 Mio t. Auch in den USA soll sich die Expansion der Milcherzeugung 2022 fortsetzen; erwartet wird dort ein Anstieg um 680 000 t oder ebenfalls 0,7 % auf 103,28 Mio t. Wichtige Faktoren seien dabei weitere Leistungssteigerungen je Kuh.

Mehr Milch dürfte 2022 dem USDA zufolge außerdem in Australien erzeugt werden - nach Produktionseinbußen im laufenden Jahr. Für "Down Under" wird ein Zuwachs von 1,1 % auf 9,1 Mio t erwartet. Vorteilhaft wirke sich dabei neben den hohen Erzeugerpreisen auch die Lockerung von coronabedingten Reiseeinschränkungen aus, wodurch sich die Verfügbarkeit von Arbeitskräften verbessere, erläuterte das US-Agrarressort. Für Neuseeland sagt es eine Milchproduktion von 22,25 Mio t voraus, womit die sehr hohe diesjährige Menge noch um 10 000 t übertroffen würde. Dabei soll die anhaltende Abstockung des Kuhbestandes durch höhere Milchleistungen überkompensiert werden.

Argentinien dürfte seine Milcherzeugung 2022 nach Einschätzung des US-Ministeriums im Vorjahresvergleich zum dritten Mal in Folge ausweiten, und zwar diesmal um 200 000 t oder 1,7 % auf 12,1 Mio t. Damit würde sich das Wachstum im Vergleich zu 2021 und 2020 aber verlangsamen. Die Gewinnmargen der Erzeuger stünden wegen steigender Betriebsmittelkosten zunehmend unter Druck, hieß es zur Begründung. AgE

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