Markttipps-Ansicht

Europaweiter Preisanstieg

erstellt von info@raiffeisen.com (Raiffeisen Info) | |   markttipps

Am Schlachtschweinemarkt in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Europäischen Union hat sich der Markt gedreht. Der Preisanstieg für schlachtreife Tiere in der vergangenen Woche war kein Strohfeuer, sondern wird diese Woche mit weiteren Aufschlägen bestätigt. In Deutschland hob heute die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung für Schlachtschweine um 7 Cent auf 1,32 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. Ihr zufolge war das Lebendangebot rückläufig und bei zügiger Nachfrage der Schlachtbetriebe gut abzusetzen.

Analysten zufolge konnten die Schlacht- und Zerlegekapazitäten zuletzt wieder besser genutzt werden, da nicht mehr so viele Beschäftigte aufgrund der Corona-Pandemie fehlten. Sie berichteten zudem von einer leicht anziehenden Nachfrage am Fleischmarkt sowie einer besseren Marktstimmung, da sich ein Ende der Corona-Restriktionen und ein besserer Absatz abzeichne. Dem steht in Nordeuropa ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Schweineangebot gegenüber, da fast überall Bestände abgebaut wurden. Die vergangene Woche ausgerufenen Hauspreise einiger Großschlachter in Deutschland haben Experten zufolge wenig Markteinfluss; sie seien angesichts der europaweit anziehenden Schweinepreise auch nicht marktkonform, hieß es.

In anderen EU-Ländern wird diese Woche ebenfalls mit weiter steigenden Schlachtschweinenotierungen gerechnet. In Belgien ließen sich Marktbeteiligten zufolge Schweinehälften selbst im preissensiblen Osteuropa teurer verkaufen, und die Schlachtschweine dürften sich dort ähnlich stark verteuern wie in Deutschland. In Spanien hält die umfangreiche Nachfrage nach schlachtreifen Tieren an; am Mercolleida wird morgen ein Notierungsplus zwischen 3 Cent und 4 Cent/kg Lebendgewicht erwartet.

Auch am französischen Marché du Porc Breton wird mit einem Notierungsaufschlag gerechnet; in den Niederlanden sind die Schlachtschweinepreise diese Woche bereits zwischen 3 Cent und 4 Cent/kg SG angehoben worden. Zu beachten ist zudem der kräftige Preisanstieg in den USA: Die in Chicago gehandelten Futures für Schlachtschweine mit Fälligkeit im Juni 2022 lagen zuletzt deutlich über der Marke von 2 Euro/kg SG. AgE

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