Markttipps-Ansicht

EU-Erntemenge erheblich kleiner als 2021

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Die diesjährige Hopfenerzeugung in der Europäischen Union dürfte deutlich kleiner ausgefallen sein als 2021 und auch den Zehnjahresdurchschnitt verfehlt haben. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) bezifferten das betreffende Volumen mit Verweis auf eigene Umfrageergebnisse und Daten des Internationalen Hopfenanbauerverbandes (IHGC) heute auf insgesamt lediglich 64 338 t Bitter- und Aromahopfen.

Die diesjährige Hopfenerzeugung in der Europäischen Union dürfte deutlich kleiner ausgefallen sein als 2021 und auch den Zehnjahresdurchschnitt verfehlt haben. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) bezifferten das betreffende Volumen mit Verweis auf eigene Umfrageergebnisse und Daten des Internationalen Hopfenanbauerverbandes (IHGC) heute auf insgesamt lediglich 64 338 t Bitter- und Aromahopfen; das wären 28,2 % weniger als 2021. Außerdem wird für die Produktion von Hopfen-Alphasäure, die für die Bitterung des Bieres maßgeblich ist, ein Rückgang um 37,8 % erwartet.

 

Der Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe für Hopfen, Zdenek Rosa, begründete die negative Entwicklung vor allem mit Ertragseinbußen aufgrund des Klimawandels. "Das Jahr 2022 mit seinen schweren Dürreperioden hatte starke Auswirkungen auf die Pflanzenentwicklung. Außerdem verschlimmerte der kosten- und angebotsbedingt geringere Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln die Situation", berichtete der Fachmann. Derweil sei die Anbaufläche in der EU gegenüber den vergangenen Jahren mit 30 795 ha stabil geblieben.

 

Rosa warnte, dass der Markt nun lediglich noch mit begrenzten Mengen an Hopfen versorgt werden könne. Einzelne Sorten dürften knapp werden, so dass bestimmte Lieferverträge mit Brauereien nur schwer zu erfüllen seien. Die europäischen Hopfenpflanzer arbeiten dem Arbeitsgruppenvorsitzenden zufolge traditionell mit langfristigen Verträgen, deren Preise mehrere Jahre im Voraus festgelegt werden. Darin sei der "dramatische Kostenanstieg" nicht berücksichtigt. Deshalb dürfte sich die Rentabilität des Hopfenanbaus verschlechtern.

 

Kritik übte Rosa in dem Zusammenhang auch an der europäischen Pflanzenschutzpolitik. Eine weitere Reduzierung der verfügbaren Mittel werde zu geringeren Erträgen und einer schlechterer Hopfenqualität führen, während Verbote ohne praktikable Alternativen die Erzeuger in der EU zum Ausstieg zwängen. Dann müsste die heimische Produktion durch Importe ersetzt werden.

 

Größter Hopfenerzeuger in der EU ist Deutschland. Laut COPA und COGECA dürfte die hiesige Hopfenerzeugung 2022 im Vorjahresvergleich um 28,6 % auf 34 200 t gesunken sein. Für die Produktion von Alphasäure wird ein Minus von 40,3 % prognostiziert. Die durchschnittlichen Mehrkosten je Hektar Anbaufläche hätten in diesem Jahr bei 2 500 Euro gelegen. Für Tschechien - das zweitwichtigste EU-Anbauland - weisen die Dachverbände für dieses Jahr sogar einen Rückgang des Aufkommens gegenüber 2021 von 48,3 % aus. AgE/kk

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