Trotz der Jahreszeit entwickelt sich der Schlachtschweinemarkt in Mittel- und Nordeuropa weiter stabil. Mancherorts zeigen sich zwar leichte Schwächen. Diese sind aber nicht von Dauer. So tendierten die Preise in Deutschland und Dänemark auch zuletzt unverändert. In Belgien entwickelte sich der Schlachtschweinepreis erstmals seit Langem abwärts, während er sich in Österreich nach dem Rückgang in der Vorwoche wieder in die Seitwärtsbewegung begab. In Frankreich und Spanien rutschten die Notierungen weiter nach unten, in Italien setzten sie ihre Bergfahrt fort.
Hierzulande berichtete die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) von einem ausgeglichenen Markt und beließ ihren Leitpreis am Mittwoch (16.10.) unverändert bei 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) machte etwas Preisdruck seitens der Schlachtunternehmen aus. Das Kaufinteresse gestalte sich aber eher rege, erläuterte die AMI. Die gegenüber den Vorwochen leicht gewachsene Angebotsmenge lasse sich fast durchweg zügig absetzen. Zugleich sei von größeren Versorgungslücken nur wenig zu spüren. Die angebotenen Mengen reichten durchweg aus. Internationale Marktbeobachter erklärten die Stabilität in Deutschland mit dem im Vergleich zu früheren Jahren stark geschrumpften Schweineangebot.
Die Notierung des österreichischen Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV), die in der Vorwoche um 5 Cent nachgegeben hatte, blieb am Donnerstag bei 1,96 Euro/kg SG stabil. Allerdings sei der Markt reichlich versorgt, erklärte der VLV. In den Auszahlungspreis des belgischen Schlachtunternehmens Danis kam erstmals seit Anfang August Bewegung. Er ging um 2 Cent auf nun 1,400 Euro/kg Lebendgewicht (LG) zurück. Unterdessen setzte Danish Crown den Preis für 73,0 kg bis 99,9 kg schwere Schlachtschweine bei unverändert umgerechnet 1,47 Euro/kg LG fest.
Touristen bringen keinen Aufschwung
Am Marché du Porc Français gab der Schweinefleischpreis am Donnerstag auf 1,708 Euro/kg SG nach; das waren 3,3 Cent weniger als in der Vorwoche und 42,4 Cent weniger als Anfang August zu Beginn des anhaltenden Abwärtsstrudels. Auch in Spanien sanken die Preise weiter. Daran änderte auch die aktuelle Herbstferienzeit nichts, in der es viele Nord- und Mitteleuropäer in Richtung Süden zieht. An der Agrarbörse in Segovia bei Salamanca wurden für Schweinefleisch mit mittlerem Fettgehalt am Donnerstag 1,61 Euro/kg LG gezahlt, was gegenüber der Vorwoche einem Rückgang um 2 Cent entsprach.
In Italien, das weiter von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geplagt wird und mit Versorgungsengpässen kämpft, setzte sich derweil die Aufwärtsentwicklung der Schweinepreise fort. Der Leitpreis für frei vermarktete Schlachtschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm lag am Donnerstag bei 2,085 Euro/kg LG bis 2,095 Euro/kg LG. In der Woche zuvor war die Notierung ausgefallen. Anfang Oktober hatte der Preis bei 2,049 Euro/kg LG gelegen. Vertragsschweine mit einem Gewicht von 144 Kilogramm bis 152 Kilogramm kosteten zuletzt 2,290 Euro/kg LG bis 2,300 Euro/kg LG, nach 2,257 Euro/kg Anfang Oktober.
EU-Durchschnittspreis weiter schwach
Auf europäischer Ebene gab der Durchschnittspreis weiter nach. In der Woche zum 13. Oktober wurden laut Angaben der EU-Kommission für Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten 200,79 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 1,61 Euro beziehungsweise 0,80 % weniger als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde um 10,3% verfehlt.
In der weit überwiegenden Zahl der Mitgliedsstaaten kam es zu Preisabschlägen. Am größten fielen diese in Irland mit 2,5% und Polen mit 2,3% aus. In Spanien verringerte sich der Preis um 1,7%, in Portugal und Slowenien um jeweils 1,3% und in der Slowakei um 1,2%. Deutschland meldete einen Rückgang um 0,4% . In Malta bewegte sich der Preis seitwärts. Den mit 0,5% größten Aufschlag gab es in Dänemark. AgE