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DBV pocht auf Neuverhandlung

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Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung nach einer Neuverhandlung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Mercosur-Staaten erneuert. "In der jetzigen Form ist dieses Handelsabkommen eine große Bedrohung für die deutsche und europäische Landwirtschaft", warnte Verbandspräsident Joachim Rukwied vergangenen Freitag.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Forderung nach einer Neuverhandlung des Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Mercosur-Staaten erneuert. "In der jetzigen Form ist dieses Handelsabkommen eine große Bedrohung für die deutsche und europäische Landwirtschaft", warnte Verbandspräsident Joachim Rukwied vergangenen Freitag. Er forderte, die Ziele des Green Deals auch bei Importen zu berücksichtigen, etwa bei Pflanzenschutz- oder Tierwohlstandards. "Hält Südamerika diese Standards nicht ein, muss es einen sofortigen Importstopp geben", verdeutlichte der DBV-Präsident. Nicht ausreichend seien hingegen "allgemeine Bekenntnisse für mehr Nachhaltigkeit im Handel".

 

In seiner jetzigen Form wird das Abkommen nach Einschätzung des DBV zu neuen geopolitischen Abhängigkeiten führen, insbesondere in Sachen Ernährungssicherheit. "Die EU will mit dem Green Deal Vorreiter beim Klima- und Umweltschutz sein. An Agrarimporte werden aber nicht die gleichen hohen EU-Standards angelegt wie an die EU-Landwirtschaft", monierte Rukwied. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft drohe durch eine zunehmende Verbotspolitik innerhalb der EU verlorenzugehen. Eine verstärkte Aufgabe von bäuerlichen Familienbetrieben, ausgelöst durch Agrarimporte zu Dumping-Standards, und die Gefährdung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Lebensmitteln wären die Folge.

 

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir treten morgen eine Reise nach Kolumbien und Brasilien an. Begleitet werden die Minister von einer Wirtschaftsdelegation; Medienberichten zufolge soll neben den Wirtschaftsbeziehungen auch die Zusammenarbeit beim Klimaschutz verbessert werden. AgE/pk

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