Markttipps-Ansicht

Abwärtsbewegung der Agrar-Weltmarktpreise vorerst gestoppt

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Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte haben sich im Oktober nach einer sechsmonatigen Abwärtsbewegung unter dem Strich stabilisiert. Dabei glichen höhere Getreidepreise die Verbilligungen anderer Produktgruppen aus. Laut FAO ging der von ihr berechnete Preisindex im vergangenen Monat gegenüber September nur noch um 0,1 % auf 135,9 Punkte zurück. Der Vorjahreswert wurde damit um 2 % übertroffen.

Die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte haben sich im Oktober nach einer sechsmonatigen Abwärtsbewegung unter dem Strich stabilisiert. Dabei glichen höhere Getreidepreise die Verbilligungen anderer Produktgruppen aus. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mitteilte, ging der von ihr berechnete Preisindex im vergangenen Monat gegenüber September nur noch um 0,1 % auf 135,9 Punkte zurück. Der Vorjahreswert wurde damit um 2 % übertroffen.

 

Im Einzelnen ergab sich für den FAO-Getreidepreisindex im Oktober gegenüber dem Vormonat ein Plus von 3 %. Als Auslöser wird unter anderem die anhaltende Unsicherheit der Marktakteure mit Blick auf die Fortsetzung der Schwarzmeergetreide-Initiative genannt. Zudem sei das Weizenangebot in den USA produktionsbedingt kleiner ausgefallen als ursprünglich angenommen. Ferner seien die Maispreise wegen schlechterer Aussichten für die Ernten in den USA und in der EU gestiegen. Darüber hinaus habe Trockenheit die Maisaussaat in Argentinien erschwert.

 

Dagegen verlor der Milchpreisindex im Monatsvergleich 1,7 %. Nach Angaben der Experten in Rom fielen die aus China erwarteten Käufe kleiner aus als erwartet. Außerdem sei die Nachfrage am Spotmarkt schwach gewesen, weil die meisten Importländer sich bereits für ihren kurzfristigen Bedarf gut ein gedeckt hätten. Darüber hinaus habe sich hier weiterhin die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar bemerkbar gemacht, denn Milchprodukte würden am Weltmarkt in Dollar gehandelt.

 

Auch der Subindex für Pflanzenöle gab im Oktober nach, und zwar im Vormonatsvergleich um 1,6 %. Der FAO zufolge verbilligten sich Palm-, Soja- und Rapsöl. Dadurch sei die Verteuerung von Sonnenblumenöl unter dem Strich mehr als ausgeglichen worden. Für Preisdruck beim Palmöl hätten insbesondere die unverändert hohen Lagerbestände in Südostasien gesorgt. Raps- und Sojaöl hätten sich wegen optimistischerer Angebotsprognosen für die kommenden Monate verbilligt. Die Verteuerung von Sonnenblumenöl wird mit den unsicheren Lieferungen ukrainischer Ware begründet.

 

Der FAO-Fleischpreisindex bewegte sich im Oktober im Vergleich zum September um 1,4 % nach unten. Dabei verbilligte sich nach Angaben der Organisation vor allem Schaffleisch, und zwar wegen Wechselkurseffekten und als Folge des saisonbedingt steigenden Angebots aus Ozeanien. Auch die Notierungen für Schweinefleisch hätten deutlich nachgegeben, was mit der schwachen globalen Nachfrage begründet wird.

 

Für ihren Zuckerpreisindex meldet die FAO für den Berichtsmonat gegenüber September einen Rückgang um 0,6 %. Als wesentlicher Grund dafür werden unter anderem optimistischere Prognosen für das weltweite Angebot in der Vermarktungssaison 2022/23 und verbesserte Aussichten für die indische Zuckerrohrernte angeführt. AgE/kk

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